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Das Auge des Waldes

Wie kann dieser Titel verstanden werden?
Ist doch diese Skulptur ein technisch-mineralisches Gebilde und kein lebendiges Sinnesorgan wie das Auge. Es gibt jedoch einige Eigenschaften, die die Skulptur mit dem Auge gemeinsam hat. So zeigt die Skulptur wenig Dynamik nach außen, durch die Symmetrie scheint sie in sich zu ruhen, aber durch Form und Material bedingt aufnehmend und weitergebend.


So wie die Skulptur in dem Wald, scheint auch das Auge in dem Gesamtorganismus ein Fremdkörper zu sein.Zum Verständnis beitragen mag auch die Vorstellung eines Waldspazierganges. Man geht durch den Wald sozusagen von Baum zu Baum, irgendwo singt ein Vogel, ein anderer fliegt weg durch unser Näherkommen. Aber die einzelnen Eindrucke können kaum zusammengefasst werden, um ein Gefühl »Wald«, als eines lebendigen, sich selbst erhaltenden und entwickelndes Systems entstehen zu lassen. Man sieht sozusagen vor lauter Bäumen den Wald nicht. Doch nun kommt das »Auge des Waldes« in Sicht. Sofort stellen sich einige Fragen: Wie kommt das Ding in den Wald? Ist das hier nicht ein Fremdkörper? Das gehört doch nicht zum Wald. Plötzlich wird klar, alles was ich sonst um mich herum sehe, gehört zu einem Ganzen, was als Wald bezeichnet wird. Die kleinen Bäume, die im Schutz der großen wachsen, die Vögel, die Ameisen, das Moos, die Pilze, das Reh, sie alle gehören zu einer Einheit. So wird durch das »Auge des Waldes« ein Erkenntnis- und Bewußtseinsvorgang angeregt, der durch den bloßen Sehvorgang des Auges nicht eingetreten wäre. Durch diese Skulptur zwischen den Bäumen ist die Möglichkeit gegeben, dass der Betrachter durch den inneren Vorgang des Erkennens „sehend“ wird, ... dass er plötzlich das Vorhandensein des Waldes als Gesamtorganismus begreift.

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