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Vorwort: Der Botanische Garten Oldenburg als Skulpturenpark Der Oldenburger Botanische Garten wurde bereits vor mehr als 120 Jahren angelegt. Seit 1976 ist er Teil der Universität Oldenburg und dient der Lehre und Forschung. Daneben sieht er sich in langer Tradition auch als Bildungseinrichtung für die Bevölkerung. Sorgfältig angelegte und gepflegte Anpflanzungen aus den verschiedensten Vegetationszonen der Erde vermitteln die Biodiversität des Pflanzenreiches. So ist der Botanische Garten vielen Oldenburgern lieb und vertraut.
Zur Entstehung der Skulpturen Die Skulpturen Bunks sind keine Zufallsprodukte, die beim Herumexperimentieren entstanden sind. Sie sind vielmehr in einer vorausgehenden geistigen Auseinandersetzung mit philosophischen, sozialen und ästhetischen Fragen gereift und bilden sozusagen deren materiellen Niederschlag. (Vergleichbar mit der Tulpe, die als Gedanke, als Idee bereits in der Zwiebel ruht und sich dann zu gegebener Zeit ausgestaltet.) Es handelt sich bei den Exponaten um höchst präzise Gebilde, die in der Vorstellung des Künstlers bereits in den verschiedenen räumlichen Dimensionen ausgereift sein müssen, bevor sie in den sichtbaren Raum treten können. Bei dem «Auge des Waldes» z.B. sind die einzelnen Flächen, aus denen es zusammengefügt ist, auf den Millimeter genau vorher aufgezeichnet, erst dann werden sie aus dem schwerbearbeitbaren V2A-Stahl „ausgeschnitten“, in einer Biegemaschine unter großem Kraftaufwand gebogen und dann mit höchster Präzision zusammengeschweißt. Die Kanten, Flächen und Winkel müssen „stimmen“. (Das Ausmaß der dazu nötigen technischen Fähigkeiten und Fertigkeiten wird dem Fachmann nicht verborgen bleiben.) Es genügt also nicht, eine vage Vorstellung zu haben, die sich dann beim Machen konkretisieren und korrigieren läßt, sondern das gedankliche Urbild muss vor der Realisation absolut klar und ausgereift im Geistigen vorhanden sein. Entwicklungsstufen Die in der zeitlichen Aufeinanderfolge im Laufe der vielen Jahre angefertigten Skulpturen sind Ausdruck des jeweiligen inneren Standes der geistigen Auseinandersetzung und lassen eine Metamorphose der Formen erkennen.
Eigeninitiative des Betrachters Die Spiegelung von Himmel und Bäumen in dem glänzenden Metall bringt eine eigene Dynamik in die ruhenden Skulpturen und verwandelt ihr Erscheinungsbild in überraschender Weise. So ist die Wirkung auf den Betrachter bei jeder Witterung und zu den verschiedenen Tageszeiten eine andere. (Das muss nur bemerkt werden.) Ebenso verändert sich beim Herumgehen um die Skulpturen der jeweilige optische Eindruck und damit die gefühlsmäßige Wirkung auf den Betrachter und ermöglicht so Erlebnisse ganz persönlicher Art - gemäß der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit. Wanderausstellung Hat man sich von der belebenden und anregenden Wirkung überzeugt, die die Kunstwerke auf die natürliche Umgebung des Botanischen Gartens ausüben, so liegt es nahe, sie - zunächst gedanklich - auch in andere Gärten und Parks zu versetzen, um wieder ganz neue Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Kunst und Natur zu schaffen. So entsteht die Idee einer Wanderausstellung zu der die «Poetische Skulptur» bestens geeignet ist.
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